winkelmüller.architekten

Winkelmüller Architekten

Rahmenplanung Freilichtmuseum Schwerin Muess

Integriertes Ausstellungskonzept 


Projektteam:

Sebastian Gade

Sina Keesser

Raul Vasquez Iñiguez

Simon Kiefer

Clemens Kirchmaier

Sophie Cottier


Projektbeteiligte:

sinai Landschaftsarchitekten, Berlin (Freiraum und Projektsteuerung)

neo.studio, Berlin (Ausstellungsplanung)

minigram, Berlin (Markendesign)


Visualisierungen:

Lindenkreuz Eggert GbR, Dresden


Verfahren:

Zuschlag im VgV-Verfahren


Leistungsphasen nach §34 der HOAI:

LP 1-2


Auftraggeber:

Der Oberbürgermeister - Landeshauptstadt Schwerin, vetreten druch

SDS - Stadtwirtschaftliche Dienstleistungen, Eigenbetrieb der Landeshauptstadt Schwerin


Nutzer:

Freilichtmuseum für Volkskunde Schwerin-Muess


Auf dem Museumgelände befinden sich bauhistorisch wertvolle Hinterlassenschaften aus zwei unterschiedlichen Epochen. Die ältesten Bauten stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert, sind als Fachwerkbauten mit Reetdach ausgeführt und repräsentieren die Feudalzeit. Im späten 19. Jahrhundert kamen mehrere Ziegelbauten mit Ziegeldächern dazu, die den Prozess der Industrialisierung versinnbildlichen. Über die Materialität des historischen Baubestands werden Orts- und Baugeschichte in eindrucksvoller Weise sinnlich begreifbar. Auch die Gesellschaftsgeschichte lässt sich hier in besonderer Weise nachvollziehen, denn die unterschiedlichen Wohn- und Nutzungsformen lassen den Übergangsprozess von der Feudalgesellschaft (Bauern und Hirten) zur Industriegesellschaft (Büdner, Häusler, Arme) lebendig werden. 


Im aktuellen Zustand sind auch Bauten jüngeren Datums und Exponate späterer Epochen vorhanden. Zum Zweck einer Leitbildentwicklung mit Alleinstellungsmerkmal innerhalb der Museumslandschaft wird für eine thematische Begrenzung plädiert, die sich auf die Entstehungs- und Entwicklungsgeschichte bis 1910 (Entstehungsjahr der Büdnerei) beschränkt. Der Zusammenhang der historischen Hufen wird wieder erkennbar gemacht, später Hinzugefügtes wird als Überformung und Verfremdung betrachtet und größtenteils zurückgebaut. Die für einen Museumsbetrieb notwendigen andienenden bzw. Sekundärfunktionen (Eingangsbereich, Kasse, Büro, Sanitäranlagen, Shop, Intro) werden aus den Bestandsbauten herausgenommen und in einem Neubau gebündelt, so dass das historische Ensemble möglichst unangetastet und erfahrbar bleibt. 


Die Bewahrung und Würdigung des historischen Baubestands geht einher mit einer neuen Öffnung des Geländes und seiner Bauten für die Allgemeinheit. Der historische Verbindungsweg zwischen der Straße ‚Zum Alten Bauernhof‘ und dem Schweriner See wird zum öffentlichen Raum deklariert und unabhängig von den Museumsöffnungszeiten nutzbar gemacht. Durch die Herauslösung der Sekundärfunktionen aus den Bestandsbauten werden erstmals auch das Neue Bauernhaus und der Altenteiler der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Als größte vorhandene Einheit wird Hufe IV damit in ihrer Gänze erfahrbar sein (zusammen mit Kälberstall und Kleiner Scheune ehem. Kunstkaten). 

.impressum  | .datenschutz  | © winkelmüller.architekten gmbh, berlin